Am Ende der Schwangerschaft steht für viele werdende Mamas die Welt Kopf. Häufig müssen noch wichtige Besorgungen getätigt, Ämtergänge erledigt und Arzttermine wahrgenommen werden. Alles Dinge, welche mit steigenden Schwangerschaftswochen nicht mehr allzu leicht zu erledigen sind und viel Zeit in Anspruch nehmen. Daher ist es ratsam, sich für die letzten Schwangerschaftswochen einen Fahrplan zurecht zulegen, was wann erledigt und wann alles für die bevorstehende Geburt gepackt wird. Die meisten Kinder halten sich nicht an den errechneten Geburtstermin. Für den Notfall sind die meisten Kliniken gerüstet. Sollte sich die Geburt ankündigen, ohne dass die Klinikstasche gepackt ist, wird man trotzdem mit Kleidung und Hygienartikeln der Klinik versorgt.
Ich empfehle Dir, zwischen der 32. Schwangerschaftswoche und der 34. Schwangerschaftswoche eine Tasche für die Klinik zu packen. Solltest Du mit mehr als einem Kind schwanger sein, dann empfehle ich Dir, zwischen der 28. Schwangerschaftswoche und 30. Schwangerschaftswoche an die Klinikstasche zu denken. Die gepackte Klinikstasche versprüht ein Gefühl der Erleichterung, dass Du nicht bei Wehenbeginn oder plötzlich gesprungener Fruchtblase Deine wichtigsten Utensilien zusammen suchen musst.
Genauso steigert sie auch die Vorfreude auf Dein Baby, wenn Du im Flur an ihr vorbei läufst. Auch wenn Du eine Hausgeburt planst, empfehle ich Dir, eine Tasche für die Klinik zu packen. Leider lassen sich Komplikationen nicht vorhersehen und falls es zu einer kommen sollte, muss die Verlegung in ein Krankenhaus schnell gehen.
Was muss mit in die Kliniktasche?
Ich empfehle Dir, Deinen Wunsch- Kreißsaal im Vorfeld zu besichtigen. Viele Krankenhäuser bieten Infoabende mit anschließender Kreißsaal- und Wochenbettführung an. Bei der Gelegenheit kannst Du vor Ort erfragen, was das Krankenhaus stellt und was Schwangere mitbringen sollten. Dies kann von Krankenhaus zu Krankenhaus variieren.
Wichtige Papiere:
- Mutterpass
- Krankenkassenkarte
- Personalausweis
- Einweisungsschein des Frauenarztes (ab. 36 SSW)
- Allergiepass (wenn notwendig und vorhanden)
- Geburtsplan und Aufklärungsbögen
Wenn die Klinik die Anmeldung beim Standesamt übernimmt:
- Familienstammbuch/ Heiratsurkunde, wenn Du mit dem Papa des Kinds verheiratet bist.
- Die Geburtsurkunde (ggf. Vaterschaftsanerkennung), wenn Du ledig bist
Für die werdende Mama:-
- 2-3 T- Shirts oder Nachthemden, bestenfalls weit geschnitten, welches Du während den Wehen wechseln kannst und vorn zum knöpfen, für direktes Stillen (wenn gewünscht) nach der Geburt-
- rutschfeste Schuhe, entweder Badeschlappen oder Clogs zum schnellen hinein schlüpfen ( z.B. für den Toilettengang)
- dicke, warme Socken – kalte Füße hemmen Deine Wehen
- Haarband oder Haargummis
- Lippenbalsam, da durch das bewusste Atmen Deine Lippen trocken und spröde werden können-
- Massageöl (z.B. Geburtsöl), wenn Du unter der Geburt massiert werden möchtest oder eine Einleitungsunterstützende Bauchmassage brauchst
- Brille – Kontaktlinsen solltest Du unter den Wehen und unter der Geburt nicht tragen
- Aufbewahrungsbox und Kontaktlinsenflüssigkeit
- Verpflegung z. B. Traubenzucker, Müsliriegel oder Säfte, Geld für eine Cafeteria (hierbei auch an Deine begleitende Person denken, auch diese braucht Nervennahrung)
- Musik – falls es im Kreißsaal möglich ist, kannst Du Deine eigene Playlist für Deine Geburt mitbringen
- Kamera
- Gefäß für die Plazenta, wenn Du Deinen Mutterkuchen mit nach Hause nehmen möchtest
Für die frischgebackene Mama:
- 2-3 Nachthemden, vorn aufknöpfbar für leichteres Stillen
- bequeme Kleidung (Jogginghosen, weite stillfreundliche Oberteile) bestenfalls Kleidung welche Dir im 6. Monat gepasst hat
- Kochbare oder einmal verwendbare Slips, da der Wochenfluss in den ersten Tagen sehr stark ist
- Morgenmantel zum überwerfen, für kurze Wege über die Station
- Kosmetiktasche mit üblichen Hygieneartikeln wie Zahnbürste/-pasta, Cremes, Bürste, Duschgel und Deo
- Still- BH oder Still- Hemdchen, ich empfehle Dir zu Beginn max. 1 Still BH, diesen 2 Cups größer als bisher, da Du erst nach dem Milcheinschuss (3-5 Tag p.p.) siehst welche Größe Du genau brauchst, daher sind Still- Hemdchen zu Beginn besser, sie sind flexibler
- Balsam für die Brustwarzen ( Medela, Lansinoh..)
- Telefonliste mit Notfallkontakten, sowie den Kontaktdaten Deiner Hebamme und des zukünftigen Kinderarztes
Wenn Du diese Dinge von zu Hause mitbringen möchtest:
- ein Packet große, saugstarke Vorlagen/ Binden – die ersten 10 Wochen nach der Geburt solltest Du keine Tampons verwenden
- Waschlappen und Handtücher
- wenn Dein Partner mit in der Klinik bleibt ( Familienzimmer) braucht er natürlich auch Kleidung und seine Kosmetikartikel
Für das Baby:
- Kleidung: 1-2 Bodys, 2 Strampler, Socken, Wickel- Shirts und – Jäckchen, Spucktücher
- Kleidung für die ersten Bilder, viele Kliniken bieten Neugeborenenshootings an
- Windeln, wenn Du nicht die von der Klinik benutzen möchtest (1 kleines Packet) auf jedenfall 2-3 Windeln für den Heimweg
- Jacke, Mütze und Decke für den Heimweg, im Winter: Handschuhe und dicke Socken nicht vergessen
- ein pflegendes Öl (Mandelöl) zur direkten Pflege von Hautfalten und für die erste Babymassage
- Kuscheltier/ Kuscheltuch, welches den Geruch der Eltern besitzt – gibt Deinem Baby direkt das Gefühl der Geborgenheit, auch wenn Du es kurzzeitig nicht selbst kuscheln kannst
- Autoschale, kann auch am Entlassungstag mitgebracht werden
Ich empfehle Dir die Liste auf Deine Bedürfnisse in der Klinik und Deine Wünsche für die Zeit nach der Geburt Deines Babys anzupassen. Für den einen mag es zu viel sein und für den anderen zu wenig. Gern kann die Liste auch noch mit Deinen Vorschlägen ergänzt werden.
Und nicht vergessen! Was wichtig ist und zählt bist Du und Dein Baby, vergessene Dinge können Dir immer noch in die Klinik gebracht werden (:
Blogbeitrag von Hebamme Katharina Hoffmann, vielen Dank für deine tollen Tipps.