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Effektive Rückbildung nach Kaiserschnitt: Tipps und Übungen

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Kaiserschnittnarbe die massiert wird

Effektive Rückbildung nach Kaiserschnitt: Tipps und Übungen

So individuell wie unsere Kinder selbst, so individuell ist auch ihr Weg in diese Welt.
Natürliche Geburt (spontan oder eingeleitet), Kaiserschnitt (geplant, sekundär oder gar ein
Notkaiserschnitt) … jede Geburt ist anders und einzigartig.
Doch ganz egal, wie du dein Kind entbunden hast, früher oder später stellt sich die Frage
nach der Rückbildung.
Hier die gute Nachricht zuerst: Egal ob du vaginal oder per Kaiserschnitt entbunden hast,
dein Körper startet die Rückbildungsprozesse ganz automatisch. Die Gebärmutter bildet
sich zurück, Kreislauf und Hormone stellen sich um von „schwanger“ auf „nicht
schwanger“.
Dennoch solltest du unbedingt deinen Körper bei diesen natürlichen Prozessen aktiv
unterstützen – und zwar unabhängig davon, ob du eine natürliche Geburt oder einen
Kaiserschnitt hattest.

Denn die größten Veränderungen an deinem Körper wurden nicht
durch die Geburt ausgelöst, sondern durch die Schwangerschaft. Das heißt, dass bei
ALLEN frischgebackenen Mamas Gewebe, Muskulatur und Bänder überdehnt sind und
der Beckenboden durch das Gewicht des Kindes stark beansprucht wurde. Außerdem
sorgen die Hormone in der Schwangerschaft dafür, dass sämtliche Gewebestrukturen
weicher werden, um die Geburt des Kindes zu erleichtern.

Daher sind Rückbildungsübungen unverzichtbar, um deinen Körper nach
Schwangerschaft und Geburt wieder zu stabilisieren.
Mittlerweile sind knapp ein Drittel aller Geburten Kaiserschnittgeburten.

In diesem Blogartikel möchten wir dir heute den Unterschied zwischen einem
Kaiserschnitt und einer natürlichen/ vaginalen Geburt erklären, dir sanfte Strategien und
Übungen für die erste Zeit nach dem Kaiserschnitt zeigen, sowie einen Ausblick auf
langfristige Ziele und den Aufbau einer stabilen Körpermitte geben.

Bevor wir uns speziellen Strategien, Tipps und Übungen zuwenden, klären wir doch
zuerst einmal.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer „natürlichen“ – also der
vaginalen – Geburt und einem Kaiserschnitt?

Bei der natürlichen Geburt (vaginale Geburt) öffnet sich der Muttermund von alleine und
das Kind wird durch Wehen (rhythmisches Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur)
durch den Geburtskanal gepresst.
Ein Kaiserschnitt (auch Bauchgeburt genannt, lat. Sectio Caesarea) ist ein chirurgischer
Eingriff, bei dem das Baby durch einen Schnitt in der Bauchdecke und der Gebärmutter
entbunden wird.
Hierbei wird immer quer geschnitten. In der Tiefe werden die Bauchmuskeln lediglich
auseinandergeschoben und nicht durchtrennt.

Man unterscheidet den geplanten und den ungeplanten (sekundären) Kaiserschnitt.
Für den geplanten Kaiserschnitt liegen überwiegend medizinische Gründe vor und/ oder
er wird von der Mutter aus unterschiedlichen Beweggründen gewünscht. Beim geplanten
Kaiserschnitt erfolgt die Operation an einer Gebärmutter, die keine Wehen hat. Die Frau ist
meist wach und bekommt eine PDA oder Spinalanästhesie.

Beim sekundären Kaiserschnitt ist die spontane Geburt bereits gestartet und es wird
während der Geburt die Indikation für einen Kaiserschnitt gestellt. Dies bedeutet eine
Operation an einer Gebärmutter, die bereits Wehen hat. Dennoch können auch hier die
Mütter oft wach bleiben und die Geburt miterleben.

Eine besondere Situation stellt der Notkaiserschnitt dar. Hierbei handelt es sich, wie
schon der Name sagt, um eine Notfall-Situation. Diese kann sowohl vor dem eigentlichen
Beginn der Geburt eintreten als auch danach. In dieser Situation gilt es natürlich keine
Zeit zu verlieren – die Frau bekommt eine Vollnarkose und die Anwesenheit einer
Begleitperson ist nicht erlaubt.

Durch die unterschiedliche Art der Geburt werden jeweils unterschiedliche körperliche
Strukturen belastet. Dies wirkt sich natürlich auf die Strategien der Nachbehandlung und
Rückbildung aus.

Bei einer vaginalen Geburt wird der Beckenboden mehr beansprucht als bei einem
Kaiserschnitt und es kann zu Geburtsverletzungen wie z. B. einem Dammriss oder
Hämorrhoiden kommen.

Ein Kaiserschnitt hingegen ist eine große Bauch-Operation mit Narkose, Schnitten und
Nähten.
Wer einen ungeplanten Kaiserschnitt bekommt, hat oft die doppelte Belastung einer
(bereits begonnenen) vaginalen Geburt und zusätzlich der Bauch-OP.

Das muss sowohl physiologisch als auch psychologisch erst einmal verarbeitet werden
und benötigt viel Zeit und Ruhe.

Mama nach Kaiserschnitt im Krankenhaus

Sanfte Strategien und Übungen für die erste Zeit nach dem Kaiserschnitt

Die ersten Tage im Krankenhaus
In den ersten Tagen nach dem Kaiserschnitt wirst du körperlich noch sehr eingeschränkt
sein, da sich dein Körper erst nach und nach auf die neue Situation einstellt. Viele
Prozesse laufen gleichzeitig ab: Rückbildung, Milchbildung, Bonding mit dem Kind,
Wundheilung und Hormonumstellung.

Wichtig ist zuerst, dass sich dein Kreislauf stabilisiert, die Blasen- und Darmentleerung
funktioniert und die Schmerzen erträglich sind. Natürlich steht auch ganz viel Kuscheln
und Eingewöhnen mit deinem frischgeborenen Baby auf dem Programm!
Auch wenn Ausruhen, Schlafen und Kuscheln in den ersten Tagen im Vordergrund stehen,
gibt es einige wichtige Maßnahmen, die du ergreifen solltest, um Komplikationen
vorzubeugen:

1. Aufstehen: Auch wenn es schwerfällt, ca. 6 Stunden nach dem Kaiserschnitt solltest
du in Begleitung von Fachpersonal (Hebamme, Krankenpflegerin, Physiotherapeutin)
das erste Mal aufstehen und z. B. einmal vorsichtig um das Bett herumgehen. Dies ist
enorm wichtig, um den Kreislauf langsam in Schwung zu bringen und vor allem einer
Thrombose vorzubeugen.

2. Venenpumpe: Auf dem Rücken liegend werden die Füße im Wechsel kräftig
angezogen und ausgestreckt. Zusätzlich kannst du die Füße kreisen und die Zehen
krallen. Auch das Öffnen und Schließen der Hände fördert den venösen Rückstrom.
Du kannst dieses „Pumpen“ mit den Armen neben dem Körper liegend, Arme 90 Grad
abgespreizt und mit den Armen über dem Kopf (Vorsicht wegen Zug auf Narbe)
durchführen. Diese Übung dient ebenfalls der Vorbeugung einer Thrombose.

3. Atmen: Klingt selbstverständlich, aber es ist wichtig, es bewusst zu tun. Bereits am
Ende der Schwangerschaft ist häufig nur noch eine oberflächliche Atmung möglich.
Dies wird nach dem Kaiserschnitt durch Schmerzen in der Kaiserschnitt-Narbe oft
noch verstärkt. Für ein besseres Zusammenspiel von Zwerchfell und Beckenboden ist
es wichtig, dass du von Anfang an versuchst, tief in den Bauch zu atmen. Hierzu
kannst du eine Hand auf dein Brustbein, die andere leicht auf den Bauch legen.
Versuche nun, bewusst und vorsichtig deinen Atem in Richtung der unteren Hand zu
leiten, sodass die fühlbare Atembewegung hier größer ist als an der oberen Hand. Dies
ist wichtig für eine gute Belüftung der Lunge und dient damit der Vorbeugung einer
Embolie. Zusätzlich wird durch das tiefe Atmen die Narbe sanft von Innen mobilisiert,
was wichtig für die Durchblutung und damit auch den Heilungsprozess ist.

4. Toilettengang: Wenn der Katheter gezogen ist, solltest du mindestens alle 3 Stunden
versuchen die Blase zu entleeren, damit es nicht zu Infektionen kommt.

Generelle Tipps für die ersten Tage sind:

• Achte auf gut verdauliche Nahrung und Getränke ohne Kohlensäure.
• Beim Husten, Niesen, Lachen die Narbe mit den Händen durch leichten Druck von
außen unterstützen.
• Aufstehen über die Seite, dabei mit den Armen hochdrücken, NICHT über die
Bauchmuskulatur.
• Weite Kleidung ohne enge Bündchen, die auf die Kaiserschnitt-Narbe drücken.
• Nicht mehr als das Gewicht des Babys tragen.
• Viel Ruhe! Das bedeutet auch: nicht zu viel Besuch!

Ab dem 5. Tag kannst du beginnen, die Narbe vorsichtig zu mobilisieren, z. B. mit diesen
zwei Übungen:

• Lege dich auf den Rücken und stelle die Beine nacheinander an. Hebe dazu nicht das
ganze Bein an, sondern lasse die Ferse auf der Unterlage und „schleife“ sie Richtung Po. Dann bewege vorsichtig beide Knie ETWAS nach rechts und links. Nicht soweit,
dass die Knie Richtung Boden kommen!

• Rückenlage, Beine angestellt, s. o. Nun versuchst du vorsichtig, dein Becken etwas zu
kippen, sodass sich der Abstand zwischen Schambein und Bauchnabel leicht
verringert. Du kannst dir vorstellen, dass du deinen Bauchnabel ein wenig vom
Hosenbund wegbewegen/ einziehen möchtest. Die untere Wirbelsäule drückt dabei
vermehrt in die Unterlage. Dann machst du vorsichtig die Gegenbewegung, d. h. du
streckst den Bauch ein bisschen nach oben, machst ihn lang. Hierbei verringert sich
der Druck der unteren Wirbelsäule auf die Unterlage.

Wichtig: Diese Übungen sollten weitestgehend schmerzfrei sein! Ein leichtes Ziehen im
Bereich der Kaiserschnitt-Narbe ist aber in Ordnung.

Eine Woche nach dem Kaiserschnitt kannst du vorsichtig beginnen, die Kaiserschnittnarbe leicht zu massieren. Hierfür kannst du Öl, Narbengel oder eine Salbe benutzen. Nach einer Woche darfst du auch wieder Treppen gehen.

Nach 5 Tagen kannst du theoretisch die Bauchlage probieren, realistisch ist es aber eher
nach 10 –14 Tagen. Am Anfang kannst du den Bauch dafür mit einem Kissen abpolstern.

Wenn du dabei kein gutes Gefühl hast, kannst du es auch erst einmal mit der „halben“
oder „gestandenen“ Bauchlage versuchen. Hierfür einen Tisch (oder im Krankenhaus das
höhenverstellbare Bett) mit mehreren Kissen abpolstern und dann den Oberkörper darauf
ablegen. So kommt Belastung auf den Bauch, aber ein Teil des Gewichtes ist noch auf
den Beinen. Der Druck auf den Bauch und die Kaiserschnitt-Narbe unterstützt die
Rückbildung und die Wundheilung, daher macht es Sinn, die Bauchlage täglich zu üben.

Langfristige Ziele der Rückbildung nach Kaiserschnitt

Ca. 6 Wochen nach dem Kaiserschnitt ist die Narbe äußerlich verheilt und
„übungsstabil“. Frühestens jetzt kannst du mit Rückbildungsübungen, z. B. im Rahmen
eines Rückbildungskurses, beginnen. Es ist aber empfehlenswert, damit eher 8 Wochen
zu warten und nicht zu früh anzufangen. Du solltest dich auf jeden Fall schmerzfrei
bewegen können und die Nachsorge-Untersuchung bei deiner Gynäkologin sollte auch
bereits stattgefunden haben.

Wenn möglich, belege den Rückbildungskurs bei einer Hebamme oder Physiotherapeutin,
denn diese sind dafür ausgebildet, Übungen speziell auf dich und deine aktuelle Situation
anzupassen. Auch einige unserer buggyFit-Trainerinnen haben diese Zusatzqualifikation
und bieten tolle Rückbildungskurse an ihrem Standort an. Schau doch einfach mal in
deiner Stadt nach!

Du hast in deiner Nähe nichts Passendes gefunden oder du möchtest deinem
Beckenboden zusätzlich zum Rückbildungskurs einen extra Boost gönnen?! Dann
empfehlen wir dir unseren Beckenboden Online On Demand Kurs .

Im Rückbildungskurs gibt es auch wertvolle Tipps, wie du Alltagstätigkeiten nach einer
Kaiserschnitt-Geburt am besten und schonendsten ausführen kannst.
Ziel des Rückbildungskurses ist es nicht, wieder einen flachen Bauch oder die perfekte
Strand-Figur zu bekommen. Vielmehr geht es darum, deinen Körper von innen heraus zu
kräftigen und zu stabilisieren.

Denn nur mit einer stabilen Körpermitte bist du in der Lage,
deinen „Mama-Alltag“ beschwerdefrei bewältigen zu können. Und auch nur mit einer
stabilen Körpermitte macht es überhaupt Sinn, den Wiedereinstieg in den Sport zu
wagen, da sonst das Risiko einer Blasen- oder Gebärmuttersenkung viel zu groß wäre.
Wenn du dich nach dem Rückbildungskurs gut und weitestgehend stabil fühlst, ist nun
der optimale Zeitpunkt für deine buggyFit Probestunde.

Denn gerade, wenn dein Beckenboden noch etwas geschwächt ist, deine Rectusdiastase
(Spalt zwischen den Bauchmuskeln) noch nicht ganz geschlossen ist oder du generell
einfach noch unsicher bist, sind wir für dich da! Unsere Trainerinnen sind die Fitness Experten für werdende und frischgebackene Mamas.
Frische Luft, dein Baby im Kinderwagen oder in der Trage – gemeinsam sorgen wir dafür,
dass du dich (wieder) pudelwohl fühlst in deinem Mama-Body!

Unsere Besonderheiten, auf die du dich freuen kannst:

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• Bodyshaping Bauch, Beine und Po (unter Beachtung einer evtl. noch vorhandenen
Rectusdiastase und/ oder Beckenbodenschwäche!)
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• Sicheres Training ohne Joggen, Sprünge, …
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